SELBSTBESTIMMTES LEBEN MIT MS – SO KANN ES GELINGEN
Selbstbestimmtes Leben mit MS – so kann es gelingen
Ein normales Leben mit MS ist möglich
Viele Menschen leben mit MS viele Jahre, ohne dass sie ausgeprägte neurologische oder körperliche Symptome entwickeln. Faktoren wie die Verlaufsform der MS und der Zeitpunkt des Therapiebeginns spielen dabei eine wichtige Rolle. Darüber hinaus können Sie auch direkt Einfluss nehmen, denn: Ein normales und gutes Leben mit MS ist möglich! Sie haben dabei vieles in der Hand. Gestalten Sie (möglichst aktiv) Ihr Leben mit MS.
Gut leben mit MS
Das Leben mit MS kann vielfältig und gut sein, aber auch voller Herausforderungen stecken. Vielleicht möchten Sie einige Aspekte Ihres Lebens neu überdenken, möglicherweise aber auch lieber alles beim Alten belassen. Wichtig ist: Gestalten Sie Ihr Leben mit MS aktiv!
Nehmen Sie Einfluss auf Ihre Gesundheit, unterstützen Sie diese durch eine ausgewogene und gesunde Ernährung, durch viel Bewegung und Sport und bleiben Sie am Ball. Tun Sie sich Gutes, reisen Sie und bereichern Sie so Ihr Leben. Finden Sie Ihre ganz persönliche Balance zwischen Aktivität und Entspannung.
Gesunde Ernährung bei MS
Eine MS-spezifische Diät gibt es zwar nicht, die Beachtung weniger Regeln hilft Ihnen jedoch, die MS-charakteristischen Entzündungen im Körper besser zu beherrschen. Wichtig ist es daher, auf eine entzündungshemmende Ernährung zu achten. Dabei können beispielsweise Antioxidantien und der Verzicht auf bestimmte Fettsäuren helfen.
Hintergrund: Bestimmte Fettsäuren gelten als Treiber von Entzündungen – und das ist bei MS nicht erwünscht. Andere Fettsäuren hingegen wirken antientzündlich. Antioxidantien ihrerseits eliminieren freie Radikale. Das sind Stoffe, die bei Entzündungen – also auch einer MS – zahlreich entstehen.
ERNÄHRUNG BEI MS
MS und Reisen
Mit MS auf Reisen zu gehen ist selbstverständlich möglich. Es erfordert allerdings ein wenig Aufmerksamkeit, Vorbereitung und Organisation.
Wohin und wie Sie reisen, hängt davon ab, was und wie viel Sie sich zutrauen – fragen Sie sich zuerst: Wie sicher möchte ich reisen?
- Sie können mit Rucksack und Auto losziehen.
- Sie können eine Pauschalreise buchen.
- Sie können eine (medizinisch) begleitete Reise wählen.
Was Sie in jedem Fall machen sollten:
- Checken Sie vor der Reise die Infrastruktur in Ihrem Urlaubgebiet.
- Besorgen Sie sich ausreichend Medikamente.
- Beachten Sie, dass für Betäubungsmittel besondere Vorschriften gelten.
- Prüfen Sie Ihren Impfpass früh – halten Sie ihn am besten auf dem Laufenden.
- Besorgen Sie sich Hilfe, z. B. für Transfers.
Gute Reise und einen schönen Urlaub!
REISEN MIT MS
MS und Sport
Sport und MS sind eine heilvolle Verbindung. Tägliche moderate Aktivität lindert viele Symptome der MS (z. B. Fatigue, Schwäche der Muskeln usw.) und kann viele Fähigkeiten verbessern (z. B. Koordination, Kraft, Balance). Außerdem wirkt Sport positiv auf das allgemeine Wohlbefinden und auch auf die Aktivität des Immunsystems.
SPORT BEI MS
Spastik bei Multipler Sklerose
Spastiken entwickelt sich oft im Verlauf einer MS – bei etwa 80 Prozent der Betroffenen ist das der Fall.1
Bei einer Spastik ist die Muskulatur übermäßig verspannt. Das zeigt sich oft in steifen oder zuckenden Muskeln. Dieses Symptom entsteht, weil die MS die schützende Schicht um die Nerven (Myelinschicht) zerstört und die elektrischen Impulse vom Hirn an die Nerven nicht mehr geordnet verlaufen. Die Diagnose einer Spastik wird oft spät gestellt, weil sie nicht erkannt wird. Sollten Sie Symptome einer Spastik an sich entdecken, wenden Sie sich bitte umgehend an Ihr Behandlungsteam. Gleichzeitig ist es wichtig, dass eine geeignete Therapie möglichst früh einsetzt. Denn die Symptome einer Spastik lassen sich oft gut mildern, sodass der Alltag mit Spastik erleichtert wird.
MS im Alter
Viele Erkrankte leben mit MS heute so lange wie Nichterkrankte. Sie haben eine vergleichbare Lebenserwartung. Das heißt in der Folge auch, dass der natürliche Alterungsprozess (und seine Einschränkungen) mit möglichen Symptomen und Einschränkungen der MS zusammenkommt.
Fragen, die sich viele Patient*innen stellen, sind z. B.:
- Gibt es Besonderheiten für ältere Menschen mit MS?
- Sind die Verläufe ähnlich wie bei jungen Menschen?
- Kann eine MS auch in hohem und mittlerem Alter erstmalig auftreten?
- Sollte man bei der medikamentösen Therapie im Alter Besonderheiten berücksichtigen?
MS IM ALTER
Häufige Fragen zu Leben mit MS
Eine MS verläuft weder einheitlich, noch lassen sich typische und eindeutige Symptome benennen, die zu Beginn einer MS auftreten. Allerdings gibt es einige Symptome, die relativ häufig als erste Symptome (auch Frühsymptome genannt) auftreten.
Dazu gehören:
- Sehstörungen: beispielsweise Doppelbilder, verschwommenes Sehen wie durch Nebel.
- Störungen der Motorik: Muskeln sind oft steif, kraftloser, gehorchen dem Willen nicht mehr.
- Störungen der Empfindung: die Haut fühlt sich taub an oder sie kribbelt.
- Koordination lässt nach: alltägliche Bewegungen fallen schwer, Gegenstände fallen aus der Hand.2,3,4
Bei einer MS treten ein oder mehrere Entzündungsherde (Läsionen) im zentralen Nervensystem (ZNS) auf. Diese Läsionen können abheilen und keine neurologischen Folgen hinterlassen. Oft bilden sich jedoch Narben im Nervengewebe, die verschiedene Symptome zur Folge haben können.
Frühe MS-Symptome sind u. a.:
- Sehstörungen
- Lähmungserscheinungen
- Gefühlsstörungen der Haut
- Gangunsicherheit
- „schwache“ Blase
- ständige, tiefe Müdigkeit5
Eine spezielle Risikogruppe für eine MS lässt sich nicht definieren. Daten zeigen, dass in jungen Jahren mehr Frauen erkranken. Im Alter allerdings wechselt das Verhältnis und mehr Männer erkranken. Die Gründe dafür sind unklar.
Als Ursache für eine MS wird ein Zusammenspiel angenommen aus:
- erblichen Faktoren
- Umwelteinflüssen
- viralen Infektionen6,7
„SEI SANFT ZU DIR SELBST. DU TUST DAS BESTE, WAS DU KANNST!“
Unbekannt
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Disclaimer
Diese allgemeinen Informationen haben nicht die Absicht, eine Erkrankung zu diagnostizieren oder medizinisches Fachpersonal zu ersetzen. Um die beste Beratung für Ihre Krankheit sowie Antworten auf Ihre medizinischen Fragen zu erhalten, sollten Sie einen Mediziner konsultieren. Nur ein Arzt kann Ihre Lage vollumfänglich und angemessen einschätzen und entscheiden, welche Behandlungen erforderlich sind.
Quellen:
- Rizzo MA, Hadjimichael OC, Preiningerova J, Vollmer TL. Prevalence and treatment of spasticity reported by multiple sclerosis patients. Mult Scler 2004; 10:589-595
- Kompetenznetz Multiple Sklerose. Die Krankheit der 1.000 Gesichter. https://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/patienteninformationen/ueber-ms/symptome/, zuletzt abgerufen am 22.7.2021
- National MS Society. MS Symptoms. https://www.nationalmssociety.org/Symptoms-Diagnosis/MS-Symptoms
- Drs. M. Murie and E. Moral (2011): Espasticidad en Esclerosis Múltiple, ISBN: 978-84-15198-27-7, Luzán 5, S.A., Madrid, Spain.
- Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft. Was ist Multiple Sklerose? Bundesverband e. V. https://www.dmsg.de/multiple-sklerose-infos/was-ist-ms/#c904
- Hemmer B. et al., Diagnose und Therapie der Multiplen Sklerose, Neuromyelitis-optica-Spektrum- Erkrankungen und MOG-IgG-assoziierten Erkrankungen, S2k-Leitlinie, 2021, in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie
- Neurologen und Psychiater im Netz. Ursachen und Risikofaktoren einer Multiplen Sklerose. https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/multiple-sklerose-ms/ursachen/
Letzter Zugriff auf Internetquellen 04.02.2021