Almirall MS-Therapie

MEIN ALLTAG MIT MS

Vertrauen, Rückhalt, Verständnis:

Rolle einer MS-Nurse: Unterstützung und Betreuung für MS-Betroffene

Ein Gastbeitrag von Lea

Hi, ich bin Lea, 32 Jahre alt und bin MS-Nurse. Ich arbeite seit 16 Jahren in einer neurologischen und psychiatrischen Praxis und betreue MS-Betroffene.

In den Jahren 2017 und 2018 habe ich eine Weiterbildung zur Multiple-Sklerose-Spezialistin abgeschlossen.

Was genau ist mein Job als MS-Nurse?

Als MS-Nurse bin ich sowohl für die Ärzt:innen als auch die Multiple-Sklerose-Betroffenen eine zentrale Anlaufstelle in der Therapiefindung sowie für die weitere Betreuung.

Häufig ist es so, dass die Betroffenen ihre Diagnose gestellt bekommen und sich damit allein gelassen fühlen. Hier versuche ich, eine mentale Stütze zu sein und beim Kennenlernen der Erkrankung zu unterstützen. Zum Beispiel ist es für Patient:innen hilfreich, wenn ich die Informationen aus dem Diagnosegespräch mit meinen Worten noch einmal wiedergebe. Dabei versuche ich, möglichst auf Augenhöhe zu kommunizieren und vermeide das „Fachchinesisch“. In den ersten Gesprächen wird so ein Vertrauen aufgebaut, das im weiteren Verlauf sehr wichtig ist.

Als MS-Nurse bin ich die erste Anlaufstelle für Fragen rund um das Thema Multilpe Sklerose. Die Informationen gebe ich an die Ärzt:innen weiter und sorge so für ein ganzheitliches Therapiemanagement. Es gibt zudem viele sensible Themen, die Betroffene ungern mit den Ärzt:innen kommunizieren, zum Beispiel sexuelle- oder Blasenfunktionsstörungen. Darüber hinaus versuche ich zu motivieren und immer mit Rat und Tat an der Seite meiner „Schützlinge“ zu stehen.

„ES HÖRT DOCH JEDER NUR, WAS ER VERSTEHT.“

Johann Wolfgang von Goethe

Vertrauen als Basis der Zusammenarbeit

Persönlich habe ich zu meinen Schützlingen ein sehr gutes Verhältnis. Im Laufe der Jahre habe ich schon einige Betroffene und Angehörige begleitet und unterstützt.

Besonders berührt hat mich zum Beispiel Saschas Geschichte. Er hatte panische Angst vor Nadeln und gemeinsam mit ihm konnte ich im Laufe der Jahre daran arbeiten. Heute hat er keine Angst vor Spritzen mehr. Eine Spritzentherapie und Blutabnahmen gehören mittlerweile zur Normalität. Auch sensible Themen kann er uns gegenüber nun problemlos kommunizieren, sodass wir ihn auch besser unterstützen können.

Saschas Geschichte zeigt, dass es wirklich wichtig ist, unangenehme Themen anzusprechen, auch wenn dies Überwindung und Mut erfordert.

Auch Vanessas Geschichte berührt mich sehr. Sie hat als junges Mädchen im Alter von 15 Jahren ihre Diagnose bekommen. Sie hat in ihren jungen Jahren bereits einige Rückschläge erlitten, aus denen sie sich mit viel Ehrgeiz wieder herausgekämpft hat. Um den Umgang mit der Erkrankung für sie besser zu gestalten, hat sie sich – auf meinen Rat hin – dazu entschieden, auf Social
Media darüber zu berichten. Ich begleite Vanessa schon eine Weile und bin auf ihre Entwicklung sehr stolz.

Vanessa und Sascha sind positive Beispiele, wie durch unsere Zusammenarbeit eine Steigerung der Lebensqualität möglich ist.

Fragen Sie aktiv nach einer MS-Nurse

Leider haben nicht alle neurologischen Arztpraxen den Vorteil, eine auf MS spezialisierte Fachkraft im Haus zu haben. Durch die eng bemessenen Behandlungszeiten der Ärzt:innen bleibt oftmals nicht genügend Zeit für therapiebegleitende Gespräche, wie eine MS-Nurse sie führen kann.

Im Laufe der Jahre habe ich gemerkt, dass es für Betroffene sehr hilfreich sein kann, wenn sie lernen ihre Erkrankung zu verstehen. Eine MS-Schwester kann in diesem Prozess unterstützen. Daher ist es sinnvoll, aktiv in der behandelnden Praxis nach einer MS-Nurse zu fragen. Auch über Social Media besteht die Möglichkeit, Kontakt zu MS-Nurses aufzunehmen.

Über die Bloggerin

Ich bin Lea, eine engagierte Medizinische Fachangestellte, die ihre Leidenschaft für die Unterstützung von Menschen mit Multipler Sklerose (MS) lebt. Seit meiner Zertifizierung als MS-Spezialistin im Jahr 2017 setze ich mich intensiv für MS-Betroffene ein. Mein Fokus liegt nicht nur auf medizinischer Beratung, sondern auch auf emotionaler Unterstützung. Durch meine Überzeugung von einem ganzheitlichen Ansatz im Umgang mit MS teile ich mein Wissen und meine Erfahrung. Erfahre mehr auf meinem Instagram-Account @lea_ms_nurse.

TIPP

Unser Blog bietet weitere interessante Themen zum Leben mit MS im Alltag und wird kontinuierlich erweitert!

BLOGGERIN LEA

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Disclaimer

Diese allgemeinen Informationen haben nicht die Absicht, eine Erkrankung zu diagnostizieren oder medizinisches Fachpersonal zu ersetzen. Um die beste Beratung für Ihre Krankheit sowie Antworten auf Ihre medizinischen Fragen zu erhalten, sollten Sie einen Mediziner konsultieren. Nur ein Arzt kann Ihre Lage vollumfänglich und angemessen einschätzen und entscheiden, welche Behandlungen erforderlich sind.